Das Fachgebiet für Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik stellt sich vor. Lernen Sie unser Profil, aktuelle Medienbeiträge und die über 100-jährige Geschichte des Instituts kennen.

Papier ist ein spannender Werkstoff, nachwachsend und sehr gut rezyklierbar. Für die Forschung bietet dieses Gebiet vielfältige, interessante und interdisziplinäre Fragestellungen. Aus diesem Grund wurde 1905 das Institut für Papierfabrikation gegründet, das im Oktober 2002 mit der Wiederbesetzung des Lehrstuhls in das Fachgebiet für Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV) überging. Mit den Forschungsschwerpunkten „Recycling“, „Umwelt- und Verbraucherschutz“, „Papierphysik und Messtechnik“ sowie „Innovative, faserbasierte Produkte“ bearbeitet das Fachgebiet schon länger Gebiete, die sowohl für die Industrie als auch für Gesellschaft und Politik von Relevanz sind.

Bei den jüngeren Forschungsgebieten erweist sich das Thema „neue Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“ als besonders spannend und vielversprechend. Mit dem Know-How und den Erfahrungen aus der Papiertechnik sehen wir gute Chancen, Beiträge zur Entwicklung neuer nachhaltiger und biobasierter Werkstoffe für verschiedenste Anwendungen zu leisten. Dabei nutzen wir das kreative und inspirierende Umfeld einer Universität, die zu den besten in Deutschland gehört und mit der Förderung interdisziplinärer Arbeiten und Projektansätze neue Ideen unterstützt.

Wir laden Sie ein, unser Fachgebiet näher kennenzulernen und freuen uns auf Ihre Ideen und Anregungen.

Prof. Dr.-Ing. Samuel Schabel

Wissenswertes über das PMV (Stand 2019)
Wissenswertes über das PMV (Stand 2019)

Unser Fachgebiet besitzt schon durch seine Ausrichtung auf die Papiertechnik ein Alleinstellungsmerkmal in der Forschungslandschaft in Deutschland. Diese Branche ist zurzeit besonders spannend, da sich die Papierindustrie der Herausforderungen und Chancen der Zukunft bewusst ist und als erste Industriebranche in Europa in der „CEPI Roadmap 2050“ ein Konzept zum Übergang in eine Bio-Ökonomie mit niedrigem Kohlenstoffumsatz beschlossen hat. Wir fühlen uns diesem Konzept verpflichtet und unterstützen insbesondere die Ziele

- Ressourceneffizienz,

- Energieeffizienz,

- Produkteffizienz und

- Fokussierung auf Produkte mit hoher Wertschöpfung

in vielen unserer Projekte.

Schwerpunkte unserer Forschungsaktivitäten sind

Recycling:

Die Verbesserung des Altpapierrecyclings, insbesondere hin zu einer spezifischen Wiederverwendung einzelner Fraktionen, die Weiterentwicklung von Papierprodukten für eine optimierte Rezyklierbarkeit und die Verbesserung der Prozesse zum Papierrecycling wird bereits seit vielen Jahren am Fachgebiet PMV untersucht. Hierbei ist einer unserer Schwerpunkte die Weiterentwicklung von Trenntechniken zur Separierung verschiedenartiger Partikel im trockenen Zustand oder in Suspension aus einer Altpapiermischung.

Umwelt- und Verbraucherschutz:

Mit unserer chemischen Kompetenz bearbeiten wir Fragestellungen zur Verbesserung des Umweltschutzes bei der Papierherstellung und beim Papierrecycling sowie zum Verbleib kritischer Inhaltsstoffe im Papier, im Abwasser und in den Abfällen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Verbraucherschutz beim Umgang mit Papierprodukten, z. B. in Form von Lebensmittelverpackungen.

Papierphysik und Messtechnik:

Messtechnik ist ein elementarer Bestandteil der Papierphysik. Die heutige Sensortechnik eröffnet neue, tiefere Einblicke in Papierstrukturen und Produktionsprozesse. Typische Fragestellungen befassen sich mit der Bewertung von Faserstoffen, von Papieren und Karton sowie deren Produkte und ihr Verhalten im Papierkreislauf. Hierunter fallen z. B. Faseranalysen, Papierprüfungen und Rezyklierbarkeitsuntersuchungen.

Innovative, faserbasierte Produkte:

Wachsendes Interesse erfährt unser Arbeitsbereich zur Entwicklung neuer oder verbesserter, faserbasierter Werkstoffe für Verpackungen, für Verbundwerkstoffe in Leichtbauanwendungen oder für völlig neuartige Entwicklungen. Hier setzen wir unser Know-How im Umgang mit nachwachsenden Fasermaterialien oft in interdisziplinären Projekten ein.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert kreative und innovative Ideen. Wir haben ein großes Netzwerk innerhalb der TU Darmstadt, innerhalb der Papierbranche in Deutschland und Europa und weit darüber hinaus in vielen Bereichen. Wir kooperieren aktiv innerhalb des „Cluster Papierforschung (CPF)“ in Deutschland, in Fachverbänden wie dem Verein ZELLCHEMING und in unserem großen persönlichen Netzwerk. Die interdisziplinäre Arbeit beginnt für unsere Studierenden im ersten Semester mit dem fächerübergreifenden Projektkurs „Einführung in den Maschinenbau“, in dem in einem einwöchigen Projekt mit Teilnehmern aus den Geistes- und Ingenieurwissenschaften eine aktuelle Fragestellung mit gesellschaftlicher Relevanz bearbeitet wird. So legen wir die Grundlage für die Qualifikation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und schaffen ein Netzwerk, das uns die vielfältige Projektbearbeitung erleichtert. Wir legen Wert auf eine ausgewogene Balance zwischen fachspezifischen und interdisziplinären Projekten sowie zwischen Grundlagen orientierten Forschungsarbeiten und Projekten mit starkem Anwendungsbezug.

Wir bilden durch moderne Studienprogramme Ingenieurinnen und Ingenieure aus, welche die Zukunft in Verantwortung für die Gesellschaft gestalten, Innovationen schaffen und Herausforderungen erfolgreich meistern. Für Doktorandinnen und Doktoranden aus dem In- und Ausland bieten wir eine intensive Betreuung und Beratung mit vielfältigen auch internationalen Projekten und einer sehr guten Forschungsinfrastruktur.

Wir verstehen uns als unabhängigen, flexiblen Forschungspartner und auch Dienstleister für alle Fragen, die Papier und natürliche Faserstoffe betreffen. Mit unserer sehr guten Ausstattung inklusive Pilotanlagen für das Papierrecycling sowie den Erfahrungen und dem Knowhow unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter greifen wir in unseren Projekten gerne Fragestellungen oder aktuelle Probleme aus der industriellen Praxis auf.

Vorstellungsvideo